After All – The culture of nature, archeology of the future, part 2
Das Video ‚After All‘ thematisiert den modernen Dualismus von Natur und Kultur. Es fordert ein kritisches Engagement für die Umwelt und kämpft aus einer künstlerischen Position heraus um das menschliche Überleben.
Die Gegenüberstellung von kulturell wichtigen Artefakten und Abfallprodukten unserer Zivilisation eröffnet einen Diskurs über die Koordinaten unseres Lebens. Die abgebildeten Objekte stammen aus der Sammlung des Metropolitan Museum of Art in New York und den Meeren dieser Welt.
Ein Archiv von Skulpturen aus verschiedenen Kunststoff-Materialien, welche an der Meeresküste gefunden wurden, werden mit archäologischen und kulturellen Artefakten, von frühen Zivilisationen bis heute, verglichen. Die Objekte werden alterniert von Zitaten verschiedener Autoren, Historiker und Naturwissenschaftler.
Das globale Wirtschaftssystem dient nicht mehr den Bedürfnissen der ‚menschlichen Familie‘. Weitere ökonomische Konzepte und mehr Kontrolle werden die sich verschärfende Krise nicht lösen. Wir brauchen neue und kreative Möglichkeiten für die Koexistenz zwischen Natur und Gesellschaft.
Ist der Unterschied, den wir Menschen zwischen Kultur und Natur machen nicht selbstgemacht? Sind wir Menschen nicht Teil dieser einen, zusammenhängenden Natur? Und besitzt die Natur nicht selbst eine ihr innewohnende Kultur? Ist es vielleicht diese, nach der wir Menschen streben sollten?
Die Fundstücke werden als Vertreter einer vergangenen Epoche betrachtet, die eine unbeschreibliche Menge an Müll zutage gefördert hat. Andererseits besitzen diese traurigen Relikte neben ihrer zerstörerischen Energie auch eine eigene skulpturale Stärke und Schönheit. Dieses Paradox spielt auf ironische Weise mit den Werten und Vorstellungen der westlichen Kunstgeschichte.
‚AFTER ALL‘ setzt die Videoreihe von ‘I SEA’ fort. Es wird 2019 auf dem AVIFF Art Film Festival Cannes in der offiziellen Auswahl präsentiert sowie im Rahmen des Architektur.Film.Sommers 2019 des Architekturzentrums Wien. 2018 wurde es erstmals auf der ARTNIT – Festival of contemporary art in Campos, Mallorca gezeigt.